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weiß man, daß die ältesten Gebäude desselben schon im
neunten Jahrhunderte standen.
Nachdem Linz an Oesterreich gelangte, residirten zu-
weilen Fürsten aus diesem Schlosse, worin auch Richard
Löwenherz beherbergt und als königlicher Gast bewir-
thet wurde, um sich daselbst einige Tage zu erheitern,
nachdem ihn sein Volk aus der Hast zu Dürrenstein los-
gekauft hatte, und er den Rückweg in sein Reich antrat.
Bis auf Rudolph II. von mehreren Beherrschern der
österreichischen Monarchie vergrößert und verschönert,
wurde dieses Schloß, welches in frühern Zeiten zugleich
zur Citadelle diente, zu einem der schönsten in ganz
Oesterreich, doch unbewohnt von Prinzen des Hauses,
denützte man seine weitläufigen Gebäude in neuem Zei¬
ten zum Behufe der Regierung und des Militärs, wel¬
ches darin eine Caserne, zuweilen auch Spitäler hatte.
In dem Flügel des Gebäudes, welches 1800 zum Spi-
tale eingeräumt war, entglomm das Feuer, wodurch daS
prachtvolle Schloß zu einer Ruine wurde, als welche es
sich zum größten Theile dem Wanderer darstellt. Nur
ein kleiner Theil des Ganzen wurde seitdem wieder her-
gestellt, und, wie ich schon erwähnte, wird nun, leider!
zu einem Sttafhause verwendet.
III.
Das Gertliche der Stadt — Zahl der
Häuser — Bevölkerung.
Äinz hat es mit mehreren Städten Oesterreichs gemein,
daß die Stadt selbst weit kleiner ist, als die ihr angefüg-
ten Vorstädte, welche sie zum Theil, vornehmlich die
Landstraße, auch an Schönheit übertreffen. Besonders