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dem Wintcrspeisesaale und einigen andern Orten in
Bassins gelassen werden kann.
Sehenswert!) sind die Fischbehälter, welche bestän--
digen Zufluß haben aus Röhren, die sich in mytholo-
gischen aus weißem Marmor gearbeiteten Statuen ver-
bergen. In abgesonderten Behältnissen ist jeder Art
von Fischen ein Grund zubereitet, wie er derselben am
angemessensten ist. In einem spiegelklaren Wasser auf
Kiesboden schwimmen Forellen mit demjenigen Wohl»
behagen, wie in ihren hellen Bächen, indeß für Fische
anderer Art Boden und Wasser die zuträglichste Zube¬
reitung erhalten haben. General Lecourbe ließ den
Grundriß davon bey der ersten feindlichen Invasion 1800
für die französische Akademie ausnehmen.
Die beyden, nicht weit von den Stiftsgebäuden ent«
fernten Fasangärten sind so gut angelegt, als besetzt.
Der Garten von nicht kleinem Umfange hat Statuen
und Anlagen im neuern Geschmack, wozu die natür¬
liche schöne Lage desselben die Hand both. Die vorzüg¬
lichsten Merkwürdigkeiten desselben sind: eine von der
Sternwarte aus gezogene Mittagslinie von säulenartig
geformten Steinen, welche mehr oder weniger über der
Erde hervorragen, je nachdem es die Abhängigkeit des
Bodens mit sich bringt; dann ein Feigenhaus. Im
freyen Boden stehen hier Feigenbäume von einer Größe,
wie man sie in dieser Breite selten sieht, mit etwas
Orangerie- und andern Gewächsen, die man gewöhn»
lich nur in Kübeln und Scherben findet, in der schönen
Jahrszeit, während sie in der rauhen ein von Holz dar-
über errichtetes Haus schützt, dem darin angebrachte
Oesen die nöthige Temperatur geben.
Kremsmünster hat beträchtliche Weingärten in Oester¬
reich unter der Enns in Gebirgsgegenden, die ein vor»
züglicheres Gewächs liefern, auch in der Nähe von Ofen,
wo auf dessen Gütern ein trefflicher weißer Wein wächst