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Kiesboden, daß man neben den Feldern eingraben kann,
wo man will, um Schutt zur Ausbesserung der Straße
zu bekommen. Vor dreyßig Jahren begann man diese
mit Heidegras und dürftigem Gestrippc bewachsene Heide
zu beurbaren, wobey sich Graf Maximilian von Seeau
besonders thätig bewies. Ein von ihm angebauter Lan-
desstrich heißt daher noch das Maxlfeld. Mehrere
Bauern folgten dem Beyspiele, so, daß nun die qanze
Heide angebaut ist, obschon nicht überall gut. "Zur
Verbesserung des Bodens pflegen die Besitzer den Stra-
ßenkoth darauf zu führen, auch das Getreide nur kurz
abzuschneiden, um es einzuackern und verfaulen zu las-
fcn. Auf. mehreren schon länger beurbarten Aeckern sieht
man bereits schon schönes Getreide.
.. Nach der Meinung der Mehresten steht Wels auf
der Stelle, wo sich dasLvilabis der Römer befand,
während Andere dafür halten, aus letzterem sey Lam-
dach hervorgegangen, welches zwey Meilen davon ent-
fernt ist. Im Mittelalter hatte Wels eigene Grafen.
Da Albero, der letzte dieses Nahmens, Bischof z'u Würz-
bürg war, gelangte es an dieses Hochstift, dessen Bi-
fchof Heinrich die Stadt nebst der Grafschaft 1194 an
den Herzog Leopold von Oesterreich verkaufte. In
dem Bauernkriege litt die von denBauern eroberte Stadt
sehr empfindlich.
. Die Gegend um Wels, obgleich flächer als irgend
eine andere in Ober-Oesterreich, ist angenehm, und hat
nicht nur mehrere hübsche Spaziergänge, vornehmlich
an der Traun hin, sondern auch weitere Aussichten von
zwey erhabenen Puncten: dem Rainber, einem mit
Holz bewachsenen Hügel, und dem Schlosse Traunegg,
beyde am rechten Ufer der Traun gelegen. Alleen, welche
in Ober- Oesterreich so selten sind, findet man auch et¬
liche, dle größte riß aber 1785 die Traun mehrentheilö
weg. Ein gemachter Damm kann das Austreten des